Donnerstag, 25. Juli 2013

User 2 / Tag 10 / Samsara

Das Furby lädt auch ein zu philosophisch-theologischen Exkursen. Beispielsweise Reinkarnation. In weniger als drei Wochen wird das Furby sterben, in dem es auf den Kopf gedreht, auf die Zunge gedrückt und am Schwanz gezogen wird. Kurz darauf aber wird es wieder zum Leben erwachen und damit weiter durch das Samsara wandern, den immerwährenden Zyklus des Seins.


Nun wird das Furby eine neue Persönlichkeit annehmen, wird sich verhalten, gutes oder flegelhaftes Karma anhäufen. Dabei bleibt die Seele laut Verpackungsrückseite auf fünf Variationen beschränkt. Was das Furby auch tut (ob selbstbestimmt oder nicht); immer wird es sich in den Grenzen bewegen, die sein Erbauer definiert hat. 

Freier Wille ist also nur eine Konstrukt, das Furby wird nur ein vorgefertigtes Programm abrufen. Jede Abwandlung, so zufällig sie auch scheinen mag, ist Bestandteil dieses Programms. Moksha, Erlösung, kann es nicht ergeben, Erleuchtung auch nicht. 

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